ER HAT ZWEI ITALIENER MIT BOOT ÜBERFAHREN Totraser vom Gardasee stellte sich am Brenner

Anwalt: „Er hatte nicht die Absicht, sich dem Verfahren zu entziehen“
Patrick K. ist am Brennerpass auf dem Rückweg nach Italien festgenommen worden! Nach BILD-Informationen hat er sich freiwillig gestellt.
Der 52-Jährige hat am 19. Juni zusammen mit Christian T. (52) am Gardasee zwei Italiener mit einem Motorboot überfahren.
Die Opfer, Umberto Garzarella (†37) und Greta Nedrotti (†25), saßen in einem Holzboot, als die Deutschen mit ihrem Motorboot in sie hineinkrachten. Beide Italiener überlebten den Unfall nicht.

Das Gericht in München hat die von der Staatsanwaltschaft Brescia beantragte Festnahme bestätigt.
Sein Verteidiger zu BILD: „In Absprache mit dem italienischen Verteidiger wurde Kontakt zur dortigen Staatsanwaltschaft aufgenommen, nachdem es Gerüchte über einen Europäischen Haftbefehl in der Presse gab. Es wurde sofort entschieden, dass er sich persönlich stellen wird. Es wurde mit der Staatsanwaltschaft vor Ort vereinbart, dass er freiwillig zur Grenze begibt und nicht erst bei einer routinemäßigen Verkehrskontrolle festgestellt wird. Er ist zur Polizeidienststelle nach Salo gebracht worden. Gegen 6.15 Uhr am Montagmorgen wurde ihm dort der Haftbefehl eröffnet. Er wird sich weiterhin dem Verfahren stellen und hatte nicht die Absicht, sich dem Verfahren zu entziehen.“

Die Tragödie vom Gardasee
Ein Motorboot war in der Nacht zu Sonntag (20.6.) in ein kleineres Holzboot gerast, Greta Nedrotti und ihr Freund Umberto Garzarella starben. Der Zusammenstoß war nach Rekonstruktion der Polizei um 23.30 Uhr, etwa 100 Meter vor dem Hafen von Portese. Das luxuriöse und starke Motorboot (Riva Aquarama) der beiden Deutschen Patrick K. und Christian T. aus München erfasste das kleine Holzboot der Italiener mit hoher Geschwindigkeit, raste brutal darüber hinweg.
Details aus dem Obduktionsergebnis der beiden Getöteten sollen das beweisen. Demnach starb Umberto sofort an seinen schweren Verletzungen, verursacht durch das Motorboot, das ihn überfuhr. Der 37-jährige Kesselbauer aus Salò hatte keine Chance. Seine Begleiterin Greta hätte vielleicht jedoch gerettet werden können.
▶︎ Wie das „Giornale di Brescia“ berichtet, könnte Greta laut ersten Erkenntnissen aus dem Obduktionsbericht nach dem Aufprall noch einige Minuten am Leben gewesen sein, bis sie schließlich 100 Meter tief im Gardasee versank.
Die beiden deutschen Touristen gaben an, sie hätten gedacht, nur über ein Stück Treibholz gefahren zu sein, kurz ihr Tempo verlangsamt und nach hinten geschaut, aber nichts gesehen zu haben. Laut Medienberichten zeigen neueste Untersuchungen jedoch, dass das Holzboot von Umberto und Greta beleuchtet war.



Für die Unfalluntersuchung werden die Position der Schiffe, ihrer Geschwindigkeit und der Verwendung von Navigationslichtern berücksichtigt. Dazu stehen den Ermittlern neben dem entkernten Boot Zeugenaussagen, Instrumente an Bord der beschlagnahmten Riva Aquarama und Holz-Fragmente des gerammten Bootes zur Verfügung.
Außerdem wurden die iPhones und andere Habseligkeiten von Patrick K. (52) und Christian T. (52) vor ihrer Rückkehr nach Deutschland beschlagnahmt.
Laut Augenzeugen sollen beide betrunken gewesen sein! Bereits am Nachmittag hätten sie bei der Übertragung des EM-Spiels Deutschland–Portugal im Ort Saló Bier getrunken. Videos zeigen, wie einer der Täter nach der Todesfahrt in den Gardasee fiel, als ihre Jacht wieder im Hafen anlegte.
Täter: „Können uns morgens im Spiegel ansehen“
Nach der Tat schickten Christian T. und Patrick K. den Hinterbliebenen einen unfassbar herzlosen Brief – als PDF, ohne Unterschrift, übersetzt per Google Translator!
BILD dokumentiert mit Erlaubnis von Nadia und Raffaele Nedrotti die beiden Kondolenzschreiben, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Christian T. und Patrick K. nennen in ihrer unpersönlichen PDF-Datei nicht einmal Gretas und Umbertos Namen.
„Dieser Brief hat die Familien wütend gemacht“, sagt die Anwältin von Gretas Familie, Caterina Braga, zu BILD. Unterzeichnet ist er gerademal mit den Initialen C.T. und P.K.
Dagegen der Brief von Eva und Werner, die seit 25 Jahren in Gargnano in unmittelbarer Nähe des Unglücksortes urlauben: „Die schreckliche Nachricht vom Tod Ihrer Tochter berührt unsere Herzen zutiefst und wir möchten Ihnen unser aufrichtiges Beileid aussprechen. (…) Wir machen uns Sorgen, wenn etwas so Schreckliches passiert.“