GUTE NACHRICHTEN VON LAUTERBACH „Höhepunkt der Omikron-Welle überschritten!“

15.02.2022 – 11:32 Uhr
Sonst Mahner und Warner, heute Überbringer einer hervorragenden Nachricht.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (58, SPD) legt sich trotz unsicherer Datenlage als erster Politiker fest und sagt zu BILD: „Der Höhepunkt der Omikron-Welle ist überschritten – ziemlich genau an dem Tag, den ich vor einem Monat vorausgesagt hatte!“
Die logische Folge: „Maßvolle Lockerungen sind nun möglich“, so Lauterbach weiter.
Vor der Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch waren Vorschläge für eine Lockerung in drei Schritten öffentlich geworden, an denen Lauterbach selbst mitgearbeitet hatte und diese auch „voll mitträgt“:
- Die Beschränkungen für private Treffen sollen gelockert werden. Künftig dürfen sich 20 Personen treffen, wenn sie geimpft oder genesen sind.
- Ab dem 4. März sollen die Zugangsbeschränkungen für Gastronomie und Veranstaltungen gelockert werden. In Restaurants/Hotels soll dann die 3G-Regel gelten, in Clubs und Discos 2Gplus. Auch Großveranstaltungen sollen mit mehr Auslastung wieder stattfinden dürfen.
- Am 20. März ist Freedom Day: Dann sollen „alle tiefgreifenderen Schutzmaßnahmen“ fallen.
„Mehr aber nicht, um keinen erneuten Anstieg zu riskieren“, warnt Lauterbach.
Corona-Neuansteckungen in Deutschland
Neuansteckungen: 159 217 | Veränderung zur Vorwoche: -6,1 %
7-Tage-Durchschnitt: 182 811
Lob für Vorhersage der Welle
Lange Zeit traute sich kaum ein Experte auszusprechen, dass die Omikron-Welle wirklich gebrochen ist – zu ungenau sind die aktuellen Daten in Deutschland wegen überlasteter Gesundheitsämter und Testlabore.
► Fakt ist aber: Der R-Wert liegt den vierten Tag in Folge unter 1 (heute: 0,88). Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auch erstmals leicht.
Lauterbach legt sich nun fest – und gibt sich damit selbst recht.
Denn: Am 18. Januar hatte der Minister den Höhepunkt der Omikron-Welle für Mitte Februar vorausgesagt, sich dazu auf ein Modell mehrerer Wissenschaftler berufen, das Infektionsgeschehen, Impfquote und Maßnahmen zu prognostizieren versuchte.
„Das zeigt, wie gut das Modell von Meier und Brockmann funktioniert. Die Maßnahmen haben genau gesessen. Damit konnten wir die Zahl der Sterbefälle deutlich reduzieren und sind im Vergleich zu anderen Ländern wirklich gut durch diese Omikron-Welle gekommen. Man sollte anerkennen: Da hat etwas geklappt“, so Lauterbach zu BILD.
Kleiner Makel: Lauterbach hatte auch mit Fallzahlen von bis zu 400 000 am Tag gerechnet, die (glücklicherweise) nie auch nur im Ansatz eingetreten sind …
Nicht allein Maßnahmen Schuld am Brechen der Welle
Natürlich gibt der Minister den Corona-Maßnahmen der Regierung „die Schuld“ am Brechen der Welle. Aus Sicht des Bioinformatikers und Expertenrat-Mitglieds Lars Kaderali lässt sich die nun langsam sinkende Welle auch mit einer Art Sättigungseffekt erklären.
„Mit der steigenden Zahl von Genesenen findet das Virus immer weniger Menschen, die noch für eine Infektion empfänglich sind“, sagte der Greifswalder Wissenschaftler.
Durch Lockerungen der Corona-Maßnahmen, könnten sich allerdings neue Kontaktnetzwerke ergeben, in denen die Virusverbreitung doch wieder Fahrt aufnimmt. „Deshalb sagen wir auch: Nur vorsichtig lockern“, sagte Kaderali, der Mitglied des Corona-Expertenrats der Bundesregierung ist.
Noch eine Unbekannte: der Omikron-Subtyp BA.2. Dieser könnte die Welle verlängern, weil er noch besser übertragbar ist. Kaderali: Relativ gesichert von einem ruhigeren Fahrwasser ausgehen könne man erst ab etwa April, wenn auch saisonale Effekte die Virusausbreitung bremsen.